Heute möchte ich mein neues Accessoire
vorstellen. Ein Arbeitsbeutel aus geflochtenem Rohr und Seidentaft.
Inspiriert habe ich mich vom Journal
des Luxus und der Moden. Ganz speziell die Februarausgabe des Jahres
1799. Die Dame auf der Tafel 4 trägt der Beschreibung nach 'ein
zierlich á jour geflochtenes Strohkörbchen mit einem Arbeitsbeutel
von blauem Atlas'
http://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00114059/JLM_1799_H002_0026_a.tif |
Ich war sofort begeistert von diesem
Arbeitsbeutel! Nur leider hatte ich kein Stroh zur Verfügung,
welches ich zum flechten nutzen konnte. Ich wich also auf das
altbewährte Peddigrohr aus, mit dem ich in meiner ersten
Berufsausbildung das Korbflechten gelernt hatte.
Als Boden nutzte ich einen Holzboden
von 12 cm Durchmesser, als Staken benutzte ich 3,0 Stärke und zum
Flechten eine Stärke von 2,6. Der Abschluss formte ich mit einem an
der Seite liegenden Zopfrand.
Damit war der erste Teil erledigt. Nun
brauchte ich noch den richtigen Stoff für den eigentlichen
Arbeitsbeutel, der in dem Korb steckte. In meinerm Stofflager fand
ich einen petrolfarbenen Seidentaft, der mir hierfür passend
erschien. Das Futter arbeitete ich aus einem alten Stück
Baumwollstoff, der zusätzlich noch genügend Standfestigkeit
mitbrachte.
Der Seidentaft wurde ohne Boden wie bei
dem Futter gearbeitet und am Unteren Ende an das Futter angeheftet,
danach werden mit einigen Stichen die Nahtzugaben nach Innen
geschlagen und der zusammengenähte Beutel in das Körbchen geklebt.
Am Oberen Rand des Körbchens habe ich den Seidentaft festgeheftet.
Für eine schönere Optik, bekam das
Futter noch einen Inneren Seidentaftrand von 5cm, so dass man beim
späteren Zuziehen des Beutels kein Futter mehr sieht.
Der Tunnel für die späteren Zugbänder
wurden 2cm unter den Oberen Rand genäht, der Tunnel hat zwei
Öffnungen, so dass sich zwei Zugbänder in entgegengesetzter
Richtung einziehen lassen.
Als Bänder nahm ich grüne
Seidenbänder, die einen schönen Kontrast zu dem dunklen Seidentaft
bilden, an die Tunnelöffnungen brachte ich noch jeweils eine
Schleife aus Seidentaft an, dessen Rand ich mit einem halbrunden
Zäckeisen ausgestanzt habe.
Und schon ist sie fertig, meine Version
vom Arbeitsbeutel Anno 1799.
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KK